Die Jahre allein: Pauling nach dem Tod von Ava Helen, Teil 1 (1982-1988)

1982

Im späten Frühjahr verfolgt Arthur Robinson weiterhin rechtliche Schritte gegen Pauling, die Mitglieder des Kuratoriums und das Linus Pauling Institute.

Pauling zieht in eine Wohnung auf dem Campus der Stanford University und sein jüngster Sohn, Crellin, zieht mit seiner Familie aus Riverside in Portola Valley in das Haus seines Vaters.

Im Juni macht Pauling eine sentimentale Reise nach Oregon und Washington um Familie zu besuchen. Er besucht mehrere Orte wo er und Ava Helen Zeit zusammenverbracht haben. Er sieht zum ersten Mal das Grab seines Großvaters Linus Wilson Darling auf dem Friedhof von Condon.

Am 24. September erhält Pauling den der American Aging Association in San Francisco. Der Titel von Paulings Rede ist „Vitamine und Altern."

Im Oktober ist Pauling ein Hauptredner auf der Fate of the Earth Conference (Schicksal der Erde –Konferenz) in New York City.

1983

Pauling veröffentlicht die 25. Jubiläumsausgabe von Nie wieder Krieg!

Im Februar wird nach umfangreichen Diskussionen eine Entscheidung im Rechtsstreit zwischen dem Linus Pauling Institute und Arthur Robinson erreicht. Der außergerichtliche Vergleich wird im Juli öffentlich bekannt. Das Linus Pauling Institute sagt zu seinem ehemaligen Präsidenten $575.000 zuzahlen, um den Fünf-Jahres- Rechtsstreit und die Entlassung von Robinson zu begleichen. Paulings Aussage nach „war es billiger als weiterhin" die gerichtlichen Auseinandersetzungen zu bezahlen. Pauling zu Folge ist die Summe eine Entschädigung für Robinsons Verlust des Amtes und seine Anwaltskosten. Laut Robinson war die Zahlung wegen Beleidigung und Verleumdungsansprüche sowie Erstattung der Rechtsanwaltsgebühren und Kosten. Nach Ansicht beider Seiten gesteht keiner Haftung ein. Kurz nach der Einigung mit Pauling verklagt Robinson seine ehemaligen Rechtsanwälte, und behauptet, dass er gezwungen wurde ein Einigung des Linus Pauling Institute zu akzeptieren.

Die American Chemical Society verkündet im Juli, dass Pauling seine höchste Auszeichnung, die Priestley-Medaille, im Jahr 1984 erhalten wird für seine wichtigen Beiträge zur Chemie und zu den Programmen und Angelegenheiten der American Chemical Society.

Im November kündigt Pauling seine Entdeckung einer neuen Art der chemischen Bindung an, die für kleine Moleküle die Art der Bindung, von der man annimmt, dass sie in Großmetallen existieren, nachahmen kann. Die neue Bindung wurde zwischen zwei Zinnatome in einem Molekül, welches auch Kohlenstoff und Silizium enthält, gefunden.

Während des Wintersemesters hält Pauling die Charles M. und Martha Hitchcock Vorlesungen an der Universität von Kalifornien in Berkeley.

1984

Am 11. März spricht Pauling an der Cornell University Feier zum Gedenken an den hundertsten Jahrestag der Geburt von Peter J.W. Debye über die Art der Bindungen geformt durch Atome von Übergangsmetallen.

Am 24. Juli fliegt Pauling nach Panama City, wo er an Bord des Friedensschiffes, welches mit einer Ladung Medizin, Schulbedarf, Düngemittel und anderen Gegenstände die in der friedlichen Entwicklung des Landes helfen sollen, nach Nicaragua segelt. Pauling ist einer von vier Nobelpreisträgern (die anderen drei sind Adolfo Perez Esquivel, George Wald, und Betty Williams) und einer internationalen Gruppe von Antikriegsaktivisten an, die an diesem Projekt beteiligt sind.

Ende September ist Pauling Vorsitzender eines Symposiums über Ernährung, Gesundheit und Frieden im The Stanford Court in San Francisco. Das Symposium wird von Mr. Ryoichi Sasakawa aus Tokio, Japan gesponsert.

1985

Im Januar erscheint die zweite Mayo Klinik Studie über Krebs und Vitamin C im The New England Journal of Medicine. Die Forscher stellen keine Verbesserung fest bei Krebs-Patienten, die sich nicht einer zytotoxischen Chemotherapie unterziehen und die große Dosen Vitamin C genommen haben. Am 25. Januar beschuldigt Pauling die Ärzte der Mayo-Klinik einen „falschen und irreführenden Anspruch" verbreitet und das sie die Arbeit von Dr. Ewan Cameron wiederholt haben. Er behauptet später, dass der Artikel „in einer solch gründlich irreführenden Art geschrieben sei, dass seine Aussage, dass der Artikel betrügerisch ist, gerechtfertigt sei."

Pauling nach, hat die Veröffentlichung der Mayo Klinik Studie „eine schlechte Auswirkung auf unser Institut durch eine Abnahme von Spenden." Kurz nach der Begleichung ihrer Schulden Robinson und ihren Anwälte gegenüber, erleben die Mitglieder des Linus Pauling Institute wieder finanzielle Schwierigkeiten. Trotz dieser Rückschläge kämpft Pauling weiter für seine Idee von dem gesundheitlichen Nutzen von großen Mengen an Vitamin C, auch wenn es „hart für [ihn] zu verstehen ist, warum es so viel Widerstand gegen diese neue Idee gibt, die [seiner] Meinung nach die vielversprechendste Innovation auf dem Gebiet der Krebsforschung ist, die in den letzten 20 Jahren gemacht worden ist."

Im April, sirbtPaul Emmett, und Pauling fährt nach Portland zur Trauerfeier.

Im Sommer beginnt Pauling Aufsätze zu schreiben über „Quasikristalle“ und er schreibt ihre scheinbare Ikosaeder-Symmetrie den mehreren Partnerschaften zwischen kubischen Kristallen zu.

1986

Pauling veröffentlicht How to Live Longer and Feel Better, eine populäre Darstellung seiner Ideen über Ernährung und Gesundheit. Das Buch schafft es auf die New York Times Bestseller-Liste.

Die Wurzeln der Molekular-Medizin: Ein Tribut an Linus Pauling, editiert von RP Huemer, wird veröffentlicht. Pauling schreibt über die Zukunft der orthomolekularen Medizin für dieses Buch.

Pauling und Zelek Herman veröffentlichen einen Artikel, „Die Natur der chemischen Bindung fünfzig Jahre später: Die relative Elektronegativität von Atomen, „ in Molekülstruktur und Energetik, Bd. 1, editiert von J. F. Liebman und A. Greenberg.

1987

Pauling und Ewan Cameron beginnen für die Verwendung von Vitamin C in der Behandlung von AIDS zu werben.

Pauling veröffentlicht mehrere Arbeiten über Quasikristalle, die besagen, dass die Ikosaeder und Dekagonen „Quasikristalle" aus Mangan-Aluminium und anderen Legierungen in der Realität verzwillingte kubische Kristalle sind.

Pauling erhält den American Chemical Society Preis für Chemie-Erziehung.

Im November hält Pauling eine Sonderserie der George Fisher Baker Vorlesungen in Chemie in Gedenken an die 1937 Vortragsreihe mit dem Titel: „Die Natur der chemischen Bindung." Die Vorlesungsreihe an der Cornell University zieht Menschenmassen an und erntet enthusiastische Reaktionen.

1988

Pauling veröffentlicht weiter Aufsätze und Briefe über Vitamin C und über Quasikristalle.

Er entwickelt Interesse an Hochtemperatur-Supraleitung und schreibt einen Aufsatz über die Rolle des metallischen Orbitals und der Kamm -und Trog Supraleitung in Hochtemperatur-Supraleitern, welches er auf einer Konferenz im April in Alabama präsentiert.

Bei der Formulierung seiner Theorie der Supraleitung stellt er „ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundes, enthaltend Filamente aus einem supraleitenden Material mit einem Durchmesser und Querschnittsform, wie für das Material verbesserte Eigenschaften um der Supraleitung die charakteristische Temperatur zu verleihen."

Er ist so überzeugt von dem Wert seiner Ideen über die Schaffung eines Hochtemperatur- supraleitenden Drahts, dass er ein Patent beantragt und eine Kapitalgesellschaft, SuperBio, Inc., gründet. Die ersten Direktoren dieser Gesellschaft sind Pauling, Richard Hicks, und Emile Zuckerkandl. Am 26. August wird Pauling der eingetragene Besitzer von 300.000 Aktien der SuperBio, Inc.

Table of Contents

1. Linus Paulings Abstammung (Die Paulings)
2. Linus Paulings Abstammung (Die Darlings)
3. Linus Paulings Kindheit (1901-1910)
4. Linus Pauling's Jugend (1910-1917)
5. Pauling's Jahre als Studenten am Oregon Agricultural College, Teil 1 (1917-1919)
6. Pauling's Jahre als Studenten beim Oregon Agricultural College, Teil 2 (1919-1922)
7. Linus Pauling als Doktorand am California Institute of Technology, Teil 1 (1922-1923)
8. Linus Pauling als Doktorand am California Institute of Technology, Teil 2 (1924-1926)
9. Ein Guggenheim Fellow in Europa während der goldenen Jahre der Physik (1926-1927)
10. Frühe Karriere am California Institute of Technology (1927-1930)
11. Pauling's großen Leistungen in Strukturchemie, Teil 1 (1931-1932)
12. Pauling's 12. Paulings großen Leistungen in Strukturchemie, Teil 2 (1933-1935)
13. Pauling's zunehmende Involvierung in Molekular-Biologie (1936-1939)
14. Die Kriegsjahre, Teil 1 (1940-1942)
15. Die Kriegsjahre, Teil 2 (1943-1945)
16. The Nachkriegsjahre, Teil 1 (1946-1947)
17. The Nachkriegsjahre, Teil 2 (1948-1949)
18. Proteine, Reisepässe, und der Preis (1950-1954)
19. Zunehmende Involvierung im Weltfrieden, Teil 1 (1955-1958)
20. Zunehmende Involvierung im Weltfrieden, Teil 2 (1959-1963)
21. Am Zentrum für Studien demokratischer Institutionen (1964-1967)
22. Die University of California, San Diego (1968-1969)
23. Stanford University (1969-1972)
24. Institut für Naturwissenschaft und Orthomolekulare Medizin, Teil 1 (1973-1977)
25. Institut für Naturwissenschaft und Orthomolekulare Medizin, Teil 2 (1978-1981)
26. Die Jahre allein: Pauling nach dem Tod von Ava Helen, Teil 1 (1982-1988)
27. Die Jahre allein: Pauling nach dem Tod von Ava Helen, Teil 2 (1989-1994)
28. Über den Autor